Mittwoch, 1. Mai 2013

Das Mädchen das durch die Zeit sprang




„Time waits for no one"

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Bei einen mysteriösen Zwischenfall in der Schule erlangt die 17-jährige Schülerin Makoto Konno die Fähigkeit, rückwärts durch die Zeit zu „springen“. Sofort fängt sie an diese Begabung zu nutzen, um ihre Schulnoten zu verbessern oder persönliche Probleme zu beseitigen. Aber schon bald muss sie feststellen, dass es nicht so einfach ist, die Vergangenheit nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zu verändern...

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„Toki wa Kakeru Shoujo“, ein Film der im Vorfeld kaum bekannt war und sich dann nach kürzester Zeit zu einem der gehyptesten Anime-Movies des Jahres 2006 mauserte. Von allen Seiten hört man nur noch wie großartig dieser Film ist und kommt als Anime-Liebhaber praktisch nicht an ihm vorbei. Jedoch…sind die Lobpreisungen gerechtfertigt?
Nun zumindest aus meiner Sicht sind sie das durchaus, denn „Toki wa Kakeru Shoujo“ hat, für meine Begriffe, eines der einfallsreichsten, komplexesten und überraschendsten Story-Skripte wie ich es seit einer gefühlten Ewigkeit bei keinem Anime-Movie mehr gesehen habe. Es ist zwar nicht so als wäre die Grundlage das eine Person die Fähigkeit bekommt durch die Zeit zu springen und in der Gegenwart von ihr begangene Fehler und Ähnliches ausbügelt, noch nie da gewesen aber mir fällt aus dem Stehgreif kein anderer Film oder keine andere Serie ein die diese Prämisse so überzeugend und unterhaltsam verarbeitet wie „Toki wa Kakeru Shoujo“.

Wie gut die Handlung durchdacht ist merkt man erst nach und nach, denn was Hauptcharakter Makoto mit ihrer Fähigkeit anstellt häuft in der typischen komplexen „Raum-Zeit-Kontinuum-Manier“ einiges an Geschehnissen auf von denen sich das eingreifen Makotos entscheidend auf wiederum andere Begebenheiten auswirkt. Es ist hier so ähnlich wie der Schmetterlingseffekt: Kleine Ursachen, große Auswirkungen! Und vor allem daraus zieht dieser Film seine Faszination und motiviert sobald der Hauptcharakter zum ersten Mal den Zeitsprung einsetzt zu energischem weiterschauen, da man nie genau vorhersehen kann was als nächstes passiert.

Doch das ist nicht alles was diesen Film so gut macht. Ebenfalls sehr gelungen ist, wie der Film seine Message rüberbringt. „Time waits for no one“ ist hier keine hohle Phrase sondern der direkte Leitstein für das Publikum sich Gedanken darum zu machen das man durch manche seiner Taten anderen Menschen schaden könnte, das man sich in der Gegenwart um die verschiedensten Dinge bemühen sollte da man es später bereuen könnte, sei es jetzt eine Beziehung, die Karriere oder sonstiges, und vor allem natürlich das man die Zeit nicht einfach zurückdrehen kann sondern sein Handeln stets wohl überlegt und die evtl. Auswirkungen des selbigen bedenkt. Im Film muss die Protagonistin diese Erfahrung am eigenen Leib machen. Sie KANN die Zeit zwar zurückdrehen, bekommt aber schnell die Kehrseite der Medaille zu spüren bis…ja bis sie sich wünscht die Zeit gänzlich anhalten zu können und genau DAS ist der Knackpunkt der Botschaft. In der Realität funktioniert das nämlich nicht und da kann man seinen Problemen nicht mit einem Zeitsprung entfliehen mit dem man alles wieder hinbiegen kann was man verbockt hat. Wie gesagt, ich finde es großartig wie der Film damit zum nachdenken anregt und obendrein noch stellenweise den richtungweisenden Zeigefinger ausstreckt, ohne das es plump oder aufgesetzt wirkt.

Ein weiterer überaus positiver Punkt des Films sind die charismatischen und realistischen Charaktere bei denen es dem Zuschauer leicht fällt Sympathien für sie zu entwickeln, allen voran Makoto. Auch die Nebencharaktere überzeugen. Sie sind zwar nicht der Mittelpunkt, sondern viel mehr Auslöser und Beweggrund für Makotos Entscheidungen durch die Zeit zu springen, aber sie schaffen es vortrefflich eine „Brücke“ zwischen Makotos Umfeld und dem Zuschauer zu errichten durch die der Film in der Charaktersparte einfach rund und schön ausfällt. Gewisse Figuren offenbaren sogar noch den einen oder anderen völlig überraschende Twist. Insgesamt ist der Cast also rundherum gelungen und sorgt obendrein noch dafür dass der Film den Spagat zwischen der anfänglichen Heiterkeit und den späteren immer deutlicher werdenden Anflügen von Dramatik mit Leichtigkeit vollführt.

Fazit: „Toki wa Kakeru Shoujo“ ist definitiv ein Juwel und rechtfertigt seine Beliebtheit bei der Masse dank einer extrem gut durchdachten Story, wundervollen Charakteren sowie überaus gelungene Animations- und Soundqualität, voll und ganz. Ein Film der so ziemlich in allen Kategorien überzeugt und sich damit ohne Mühe von gut 90% aller anderen Anime-Movies abhebt die ich bis heute gesehen habe!

5 von 5 sternen!

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